Sonntag, 18. Dezember 2011
Die Alternativen zur Glühbirne
Seit dem für mich völlig unverständlichen Verbot der Glühbirne, werden Alternativen verkauft, die nichtmal andeutungsweise an das simple Prinzip der guten alten Glühbirne heranreichen können.
Da sind zum einen die Leuchtmittel, die auf Basis einer Leuchtstofflampe arbeiten. Diese haben viele Nachteile:
1. Die Leuchtmittel sind 10-20x so teuer wie Glühbirnen.
2. Die Lichtfarbe ist nicht auf das gesamte Spektrum verteilt, sondern es gibt Peaks im Farbsprektrum. Somit entstehen Farbverfälschungen.
3. Die volle Helligkeit wird erst nach einer Aufwärmphase erreicht.
4. Bei häufigem ein- und ausschalten sind die Leuchtmittel schnell defekt.
5. Die Leuchtmittel lassen sich in der Regel nicht dimmen.
6. Die Leuchtmittel sind später Sondermüll, weil dort giftige Stoffe wie Quecksilber enthalten sind.
Leuchtstofflampen machen also nur dort Sinn, wo man das Licht länger an läßt. Wen die Lichtfarbe nicht stört, der kann das also im Wohnzimmer oder im Büro einsetzen. In der Küche hat man schon seltsame Farben auf dem Küchentisch und die Nahrung sieht merkwürdig aus. Im Bad, dem Flur oder in Kellerräumen machen Leuchtstofflampen gar keinen Sinn, weil dort häufig ein- und ausgeschaltet wird.
Jetzt sind die ersten Lampen auf dem Markt, die die vielversprechende LED-Technik unterstützen. Diese Technik ist sicherlich zukünftig eine Alternative. Aber hier ist momentan besonders auf die Helligkeit der Leuchtmittel zu achten. So bekam ich heute eine Werbung von einem Elektronikversandhaus, in der ein Ersatz für eine Glühlampe in Kerzenform angeboten wird: Eine LED-Lampe (also nur das Leuchtmittel!), E14, 230 V~, 2 W, ... Lichtstrom 110 Lumen, 5,95 EUR
Jetzt hofft wohl das Versandhaus, daß niemand weiß wieviel 110 Lumen sind, weil sich das ja auch nach einer 100W Glühbirne anhört. - Weit gefehlt! Hier kann man lesen, was die Werte bedeuten. Ich zitiere einmal:
60 Watt Glühlampe hat einen Lichtstrom von 600 Lumen
40 Watt Leuchtstoffröhre hat einen Lichtstrom von 2300 Lumen
Dann wäre unser Angebot zu 5,95 EUR also so hell wie eine 11 Watt Glühbirne, die es noch nie gab. Die Zählweise ging damals - soweit ich mich erinnern kann - mit 15 Watt Birnen los, die nur als Notbeleuchtung bezeichnet werden konnten. Man benötigt also fast 6 von diesen EU-konformen, "klimaneutralen" und biologisch abbaubaren Ersatzleuchtmitteln, um eine 60 Watt Glühbirne zu ersetzen. Das kostet dann in der Anschaffung schon stolze 35,70 EUR. Am besten man hängt sich einen kompletten Kronleuchter hin, denn so viele Lampen will wohl keiner im Raum stehen haben. Alternativ geht vielleicht auch eine LED-Taschenlampe. Die sollte man auch bei der nächsten Europawahl mitnehmen, um den Bürokraten dort zu erklären, was man von dieser Politik hält.
Wer übrigens mit all diesen Nachteilen zum sparen an der Abwärme der alten Glühbirne gezwungen wird, aber mit Strom heizt bzw. heizen muß (Heizlüfter, Radiator, Konvektor, Nachtspeicher), der hat nicht einen Vorteil. Denn das was das Leuchtmittel jetzt nicht mehr heizt, muß die Strom-Heizung nachlegen...
In mancher Werbung werden auch Angaben in Candela gemacht:
40 Watt Glühlampe entspricht einer Lichtstärke von 40 Candela
100 Watt Glühlampe entspricht einer Lichtstärke von 130 Candela
40 Watt Leuchtstofflampe entspricht einer Lichtstärke von 200 Candela
Nachtrag 24.12.
Im aktuellen Newsletter wird eine andere Energiesparlampe angeboten. Energiesparlampe SYLVANIA, E14, 9 W, 432 lm, 2,50 EUR Hier ist die Lichtleistung mit der Glühlampe verglichen worden und liegt bei 40 Glühbirnen-Watt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wesentlich besser. Aber: Dieses Leuchtmittel enthält Quecksilber...
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