JWM und der nervige nvidia-Bootsplash bei Debian

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Eigentlich wollte ich nur mal eine andere Benutzeroberfläche als immer nur Gnome ausprobieren. Mir wurde nämlich neulich JWM (Joe's Window Manager) empfohlen. Diese Oberfläche ist so anspruchslos was Ressourcen angeht, daß sie auch auf meinem alten 100 MHz PC laufen sollte, dachte ich. Also probier ich das mal auf dem Nettop aus.

Das Paket hat unter Ubuntu eine schon peinliche Größe von 303 kB (ja: Kilobytes!) Peinlich nicht für JWM, aber durchaus für all die anderen Oberflächen, incl. dem von mir genutzen Gnome. Also installiere ich es einmal:

sudo apt-get install jwm

Und wie startet man JWM? Ich hab länger suchen müssen... Man muß schon genau hinsehen. Nach dem booten bei der Auswahl der Benutzer wählt man einen aus und erst dann erscheint unten ein Auswahlmenü mit Gnome und dann eben auch JWM.

Falls der Eintrag JWM fehlt, gibt man vorher noch ein
sudo dpkg-reconfigure gdm
wie hier beschrieben.

Aber auch das hat mich nicht zum Ziel geführt. Der Displaymanager stürzt direkt nach dem Start eines jeden Programms ab und man landet wieder im login-Menü. Wie schön, daß ich das Problem finden konnte: JWM crashes back to display manager. Und nu? Ich hab und ich will kein archlinux. Der propietäre Treiber von nvidia ist also Schuld. Und wie schalte ich den temporär ab ohne mein Ubuntu kaputt zu machen?

ubuntuusers.de hat wieder die Antwort:

gksudo gedit /etc/X11/xorg.conf

darin
Driver "nvidia"
ersetzen durch
Driver "nv"
oder durch
Driver "nouveau"

Bei mir hat's gleich mit "nv" geklappt. Später muß das ganze natürlich wieder zurück geändert werden, damit Ubuntu beim starten von Gnome nicht meckert.

Die eigentliche Erfahrung mit JWM war für mich dann eher ernüchternd. Wenn ich den Nautilus starte, wird der Desktop wie bei Gnome aufgebaut. Nur die Leisten sind anders. Irgendwie läuft alles, aber seeeehr langsam. Vermutlich, weil die gesamte Beschleunigung über den frisch abgeschalteten Treiber läuft. Auf einem alten PC mag JWM aber wohl eine gute Lösung sein. Vor allem, wenn gar keine nvidia Karte verbaut ist und das beschriebene Problem gar nicht erst auftaucht.

Was ich aber unbedingt in die Zukunft mitnehme, ist nebenbei-Erfahrung, daß es in dieser Datei /etc/X11/xorg.conf unter Ubuntu eine Zeile gibt, die unter Debian fehlt. Darin wird der nvidia-Bootsplash (bei Debian) abgeschaltet durch einfügen der NoLogo-Zeile:

Section "Device"
Identifier "Video Card"
Driver "nvidia"
Option "NoLogo" "True"
EndSection

Der Ausflug hat sich also doch wieder gelohnt. :-)

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